Workshop: Gemeinsam Herausforderungen meistern und Innovationen freisetzen
Die Expertise der Vortragenden war vielfältig. Jacqueline Plaster ist Projektmanagerin bei everwave, ein Aachener Start-up, das Technologien zur Sammlung von Plastikmüll aus Flüssen entwickelt. Sie referierte über KI-gestützte Müllsammelbote, schwimmende Flussplattformen und die langfristigen Projekte, die das Unternehmen bereits in Kambodscha und Thailand initiiert hat. Auch Nalini Shekar, Mitbegründerin der sozialen Organisation Hasiru Dala, berichtete über Abfallsammler, die in Bangalore bereits in lokale Abfallmanagementsysteme integriert wurden. Ferner sprachen Prof. Regina Nougeira (Leibniz Universität Hannover) über die Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten biobasierter Kunststoffe, Dr. Alexander Kronimus (PlasticsEurope Deutschland e.V.) über mechanisches und chemisches Recycling, Dr. Sameer Joshi (Indian Plastic Institute) über den Einsatz von Technologien und künstlicher Intelligenz bei der Entsorgung von Kunststoffabfällen und Venkateshwaran Venkatachalam (Leibniz Universität Hannover) über die Integration von Design for Recycling, um das Potenzial der Kreislaufwirtschaft vollständig zu verstehen und auszuschöpfen.
In verschiedenen Projekten konnten die Studierenden das Gelernte dann in die Tat umsetzen, indem sie eigene Ideen entwickelten, die einen positiven Einfluss auf die zukünftige Kunststoffbranche sowie den nachhaltigen Umgang mit Kunststoffen haben. Es war nicht leicht, aus all den vielversprechenden Konzepten einen Gewinner zu wählen, aber am Ende haben wir uns für die Gruppe mit dem Thema "Innovative Lösung für Mikroplastik in der Wäsche" entschieden. Ein großer Teil des primären Mikroplastiks, das die Ozeane verschmutzt, stammt aus synthetischen Textilien. Das Team schlug dafür folgende Lösung vor: Ein Filter, der Mikroplastik aus dem Abwasser der Waschmaschine abscheidet und eine einfache Rückgewinnung des abgeschiedenen Mikroplastiks ermöglicht. Wir hoffen, dass diese oder eine der anderen guten Ideen in Zukunft tatsächlich umgesetzt werden können.
Das IGCS
Das IGCS ist ein deutsch-indisches Zentrum, das interdisziplinäre Grundlagenforschung und angewandte Forschung, Lehre, Ausbildung und Informationen in verschiedenen Bereichen der Nachhaltigkeit fördert. Es kooperieren in diesem Umfeld Ingenieur-, Umwelt- und Sozialwissenschaften. Das Zentrum will durch die bilateralen Beziehungen zwischen Indien und Deutschland innovative Lösungen in der nachhaltigen Forschung anbieten. Das IGCS wird von der RWTH Aachen und dem IIT Madras koordiniert und vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) im Rahmen des Programms „A new Passage to India“ gefördert. Koordinatoren sind Prof. Dr. Krishna Vasudevan an der IIT Madras und Prof. Dr. Klaus Reicherter an der RWTH Aachen.